Voll daneben

Die armen Eltern, sie haben ihr Kind noch gar nicht gesehen und sollen ihm schon einen Namen geben, einen, der ein Leben lang zu ihm passt. Die Entscheidungsfindung ist unter Eltern zumeist ein langer, häufig kontroverser Prozess. Haben sie sich endlich entschieden, betritt das Resultat die Öffentlichkeit. Ein Härtetest! Ihre Wahl löst nämlich bei den Außenstehenden verlässlich einen wilden Shitstorm aus. „Wie?? Wie soll euer Kind heißen?“, kreischt die Tante entsetzt. „Jette? Jette wie die blöde Jette Joop?“ „Alternativ hatten wir Melanie.“ „Melaaanie?? Wie die Zicke aus meinem Golfclub? Nicht euer Ernst? Und wenn´s ein Junge wird?“ „Da dachten wir an Oskar.“ „Oh, nein! Wie unser fetter Elektriker?“ „Wir hatten auch noch Kasper erwogen.“ „Tri-tra-trullala? Kasperle ist wieder da?“ So könnte das noch stundenlang weitergehen, kein Name stößt bei den anderen auf Zustimmung, keiner. „Grete“ stinkt nach Fisch, „Bruno“ nach Bär, „Max“ nach defektem Flugzeug, „Marlene“ ist altmodisch, „Pia“ klingt wie Bier, „Basti“ schwul. Gebt auf, liebe Eltern, nennt euer Kind einfach wie ihr wollt, auf keinen Fall aber „Amanda“, wie die Tante vorschlug. So heißt nämlich die ordinäre Bedienung in unserer Pizzabude.