Ich gehe mit Lara durch den Wald, da kommt uns ein Pärchen mit drei freilaufenden Hunden entgegen. Sie gehen wie selbstverständlich davon aus, dass es uns überhaupt nicht stört, dass ihre drei Köter uns angespannt beschnüffeln. Hundebesitzern fehlt jede Form von kritischer Selbstbetrachtung. Nachdem die Hunde weiter trotten, trete ich an den Mann heran und beiße ihm in den Arm. Lara schreit: „Aus! Aus! Ja spinnst du denn?“ und zieht mich barsch zurück. Der Mann ist völlig verstört, seine Frau schaut besorgt nach seinem Arm. Lara entschuldigt sich vielmals und sagt kopfschüttelnd: „Diese Rüden. Wenn man mal nicht aufpasst.“ Dann zieht sie mich an einem Ohrläppchen und ruft streng: „Sollst du so was machen? Hm?“ Ich stehe mit eingezogenen Schultern und schäme mich. Dann gehen wir alle weiter. Ich höre noch die Frau greinen: „Der gehört doch an die Leine.“
Ich bin immer noch erkältet, und das seit fast drei Wochen. Alles sagen, es geht ihnen genau so. Ich befürchte, diesen Sommer werde ich hustend am Strand verbringen. Aber warum frage ich nicht mal meinen Apotheker, von dem ich seit Wochen Unmengen von Hustensaft und Bronchialtee beziehe? Er strahlt schon immer, wenn ich seine Apotheke betrete. Heute sieht er auch etwas angeschlagen aus. „Ich brauche noch mal das Übliche“, krächze ich ihn an. „Oh, noch nicht besser?“, fragt er. „Es geht“, seufze ich. „Gab ja auch schon viele Tote“, sagt er. Ich werde schneeweiß und starre ihn an. Vor mir öffnet sich der Schlund der Hoffnungslosigkeit. Dann frage ich mit hohler Stimme: „Zyankali?“„Ist nicht vorrätig, können wir aber bis morgen bestellen“, sagt er. „Zu spät“, murmele ich und schlurfe gebeugt hinaus. „Gute Besserung!“, ruft er mir hinterher. Seine Plattitüde erreicht mich nicht mehr.
„… das liest sich ja wie Butter! Ich habe angefangen und wollte nicht aufören …“ (Til Mette): Der Vortragskünstler und bekannte Cartoonist Peter Butschkow liest aus seinem Debüt „Rebecca, Roswitha und die wilden Siebziger“. Ein beschwingter Roman über große Gefühle in einer durchgeknallten Zeit. Mit Witz, Ironie und tieferer Bedeutung entwirf Peter Butschkow in seinem ersten Roman einen kuriosen Mikrokosmos schräger Typen auf der Suche nach Freiheit, Lust und Liebe. Vor dem Hintergrund eines irrwitzigen Täuschungsmanövers entfaltet sich dabei ein so farbenfrohes wie kurzweiliges Zeitporträt. Ein Panorama der 60er- und frühen 1970er-Jahre in komödiantischer Form, das weniger vom „Äußeren“, den politischen Ereignissen handelt, sondern von „typischen“ Menschen erzählt und die Atmosphäre hautnah zum Leben erweckt.
Donnerstag, 26. April 2018, 18 UhrStadtmuseum Tübingen, Kornhausstraße 10, 72070 Tübingen
Willkommen in Bad Butschkow Cartoonist Peter Butschkow präsentierte seine Werke in Bad König – in den Schaufenstern der Geschäftswelt. Die Idee zu dieser ganz besonderen Ausstellung kam von der Buchhandlung Paperback.
Oops! I dit it! Mein Debütroman ist geschrieben und im Buchhandel erhältlich. 360 Seiten und 483 Gramm schwer, aber liest sich leicht „wie Butter“ (Til Mette). Eine kuriose Geschichte, die wiederum unzählige bunte und schräge Geschichten in sich trägt. Die Älteren werden lachend an die alten, irren Zeiten denken, die Jüngeren über die irren Alten dieser Zeit lachen. Ein generationsübergreifendes Buch also: Lachen ohne Altersbeschränkung. Jugendliche unter 16 Jahren allerdings nur in Gegenwart ihrer Eltern.
Peter Butschkow „Rebecca, Roswitha und die wilden Siebziger“ Die Geschichte eines Betruges – HIER BESTELLEN
Erschienen im konkursbuch Verlag Claudia Gehrke ISBN 978-3-88769-588-0